Hybrider Prallbrecher Keestrack R5e - Sparmodell für hohe Leistungsansprüche

05 December 2017

Bei der kostensenkenden „Elektrifizierung“ seiner raupenmobilen Aufbereitungsanlagen konzentriert sich Keestrack jetzt verstärkt auf die Zerkleinerungstechnik. Nach den vollhybriden Kegelbrechern H4 und Backenbrechern B4e folgt nun der hybride Prallbrecher R5e, der mit direkt angetriebenen 350-t/h-Brecher und elektrischen Förder- und Siebkomponenten volle Leistung bei niedrigen Verbrauchskosten gewährleisten soll.

Insgesamt drei Modelle umfasst die Baureihe raupenmobiler Prallbrecher von Keestrack, beginnend mit dem kompakten R3, der sich als hochflexibler 30-Tonnen-„Baustellenbrecher“ erfolgreich am Markt bewährt. Am anderen Ende ist das Flaggschiff Keestrack R6 mit lediglich 60 Tonnen Gesamtgewicht in Vollausrüstung weiterhin führend unter den „1300ern“ für Recycling-Großprojekte und Steinbruch-Anwendungen und setzt sich dank genehmigungsfreiem Dolly-Transport regelmäßig gegen weitaus schwerere Konkurrenz innerhalb der 450-t/h-Leistungsklasse durch. Bereits seit einigen Jahren ist der große „Destroyer“ als R6e zudem in diesel-elektrischer Hybrid-Version mit Elektromotoren an Förderbändern und Siebkomponenten erhältlich. Seit 2014 bietet der Keestrack R6e mit 250-kW-Elektromotor für den Brecher und elektrischem 110-kW-Antrieb für die Bordhydraulik optional auch den vollelektrischen „Plug-In“-Betrieb ab Netz. Dank leistungsstarker Onboard-Diesel bleiben die Großbrecher weiterhin hoch flexibel, allerdings lassen sich gerade im semi-stationären Einsatz bis zu 45 % Energiekosten einsparen. Dieser Vorteil schlägt sich auch direkt in den Keestrack-Verkaufszahlen nieder: 2016 entfielen 80 Prozent der platzierten R6 auf diesel-elektrische bzw. vollelektrische Platzierungen. In diesem Jahr wurde die 2016-Gesamtstückzahl bereits zur Jahresmitte erreicht – 90 % davon in hybrider oder vollhybrider Ausführung.

.

Die Keestrack-Mittelklasse markiert der R5 mit knapp 42 t Grundgewicht und maximal 50 Tonnen mit Überband-Magnet und Doppeldeck-Nachsieb inkl. Überkornrückführung. Bereits bei seiner Vorstellung vor knapp drei Jahren erwies sich der diesel-hydraulische Brecher hinsichtlich Mobilität und Produktionsleistung als nahezu konkurrenzlos in seiner Leistungsklasse – jetzt präsentiert der Hersteller nach mehreren Upgrades mit dem Keestrack R5e eine diesel-elektrische Version seines 350-t/h-Allrounders.

Weitgehende Elektrifizierung

Wie beim größeren R6e wird auch der Prallbrecher des R5e mit hocheffizienten 5100-kg-Rotor (B/Ø: 1000/1260 mm, Einlauf: 800 x 1050 mm) über den 345 kW starken Volvo-Sechszylinder-Diesel (TAD 1373 VE; EU IV) direkt angetrieben („Rotor-by-diesel“). Die Arbeitshydraulik versorgt alle Hubzylinder an Chassis und Förderbändern, den Raupenantrieb, die Vibro-Austragsrinne sowie das Zweideck-Vorsieb und das kompakte Zweideck-Nachsiebmodul mit Überkorn-/Haldenband. Ein 160-KVa-Generator liefert jetzt die Power für alle übrigen Fördereinrichtungen – einschließlich des 5-m³-Vibrationsaufgebers – und für den neuen Keestrack Neodym-Überbandmagneten (Option). Aufgrund seiner gegenüber dem R6e erwartbar größeren Mobilität bietet der Keestrack R5e keinen „Plug-in“-Netzbetrieb, kann aber über den vorhandenen 63-A-Anschluss nachgeschaltete Siebe oder Haldenbänder antreiben (ca. 38 kW Anschlussleistung).

Mit insgesamt nur rund 500 kg Mehrgewicht gegenüber der diesel-hydraulischen Version gewährleistet die elektrische Ausrüstung weiterhin die volle Mobilität des auch mit optionalem Dolly-Aufliegerfahrwerk erhältlichen Keestrack R5e (Transporthöhe/-breite mit Nachsieb: 4000/3000 mm). Auf der Baustelle ist der Hybrid ebenso schnell einsatzbereit: Ohne langwierige Zusatz-Montagen oder Abstützungen lassen sich alle Bänder und Zusatzmodule hydraulisch einrichten, die sequentielle Startautomatik der Relytec-Steuerung übernimmt das Hochfahren der Anlagenkomponenten. Über Last- und Füllstandssensoren optimiert das System im Betrieb Produktionsleistung und -qualität. Alle Anlagenfunktionen sind serienmäßig funkfernsteuerbar, die optionale GPS/UMTS-Fernüberwachung Keestrack-er ermöglicht eine exakte Dokumentation aller Maschinenleistungen und informiert über mögliche Fehlfunktionen bzw. anfallende Wartungsarbeiten.

Praxistests belegen eine erhebliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs von bis zu 45 % gegenüber der diesel-hydraulischen Version, was insbesondere auf die wesentlich gleichmäßigeren Drehzahlen des drehmoment-starken Volvo-Diesels (max. 2380 Nm bei 1200 U/min) zurück zu führen ist. Grundsätzlich bringt der weitgehende Wegfall komplexer Hydraulikleitungen weniger Kühlaufwand, geringere Leckage-Risiken und deutliche Wartungserleichterungen im täglichen Betrieb.

Share this news: